St. Annen- und Gertraudenkapelle
Das achteckige Backsteinhaus vor dem Steintor kann seiner Bauform nach in das 15. Jahrhundert verortet werden.
Die heutige Traukapelle blickt auf eine wandelbare Geschichte zurück: Als Gotteshaus (15./16. Jh.) wurde sie für das Hospital St. Gertraud und St. Annen genutzt. Bis 1823 umgab der „Kapellenfriedhof“ als Begräbnisstätte der umliegenden Gemeinden die Kapelle. Als neue Friedhöfe angelegt wurden, diente der Bau nur noch als Leichenhalle für fremde Leichname und für Leichengräbergeräte.
Nach der Bauinstandsetzung 1907 wurde das Gebäude als Leichenhalle des Saldernberger- und des Jungfernfriedhofs genutzt, in den 50er Jahren dann als Holzlager. Die Stadt veranlasste 1995 erneute Baumaßnahmen. Seitdem finden dort Trauungen statt.
Der achteckige Zentralbau symbolisiert die ewige Seligkeit und beeindruckt: Neben Flachbogenfenstern mit Rautenverglasung birgt das Innere einen steinernen Altartisch und eine Holzdecke mit Sterngewölbemuster. Das Radkreuz vor der Kapelle ist eine Nachbildung des Lübecker Wegweisers (1396), 1932 aufgestellt als Hinweis auf die Wallfahrtsbewegung nach Bad Wilsnack.