Städtepartnerschaft lebendig gehalten
Am 03. Oktober 2024 empfing die Hansestadt Havelberg rund 50 Gäste aus Verden (Aller) im Rahmen der Städtepartnerschaft, die seit mehr als drei Jahrzehnten besteht. Die jährlichen Begegnungen bieten Raum für kulturellen Austausch, gemeinschaftliche Erlebnisse und den Ausblick auf zukünftige Projekte, die die Partnerschaft stärken sollen.
Der Stadtratsvorsitzende Jürgen Kerfien und der stellvertretende Bürgermeister der Hansestadt, André Gerdel, hießen die Gäste aus Verden im historischen Rathaus herzlich willkommen. In seiner Ansprache betonte Kerfien, wie bedeutsam der 03. Oktober nicht nur als Tag der Deutschen Einheit, sondern auch als fester Termin in der Tradition der Städtepartnerschaft sei. Seit dem 10. August 1990 baut diese auf einem „starken Fundament gegenseitigen Vertrauens, respektvollen Austauschs und gemeinsamer Projekte“ auf.
Anschließend übernahm Gerdel das Wort und hob hervor, dass die freundschaftliche Verbindung zwischen Havelberg und Verden von den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte aktiv gelebt werde. „Jeder dieser Besuche trägt dazu bei, unsere Gemeinschaften enger zusammenzubringen und das Verständnis füreinander zu vertiefen“, betonte er. Gerdel ergänzte, dass die gegenseitigen Besuche nicht nur den Austausch von Traditionen und Erfahrungen ermöglichen, sondern auch die Chance bieten, voneinander zu lernen und neue Perspektiven zu gewinnen. „Besonders wichtig ist es, die Partnerschaft nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch weiter auszubauen, insbesondere durch neue Ansätze, die jüngere Generationen einbinden und die Zukunft der Städtepartnerschaft sichern sollen. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten, diese Tradition lebendig zu halten und kreative Ideen zu entwickeln, die unsere Zusammenarbeit bereichern.“
Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann bedankte sich für die freundliche Begrüßung und übergab kleine Gastgeschenke aus der Stadt Verden. Er unterstrich noch einmal, dass es nicht selbstverständlich sei, dass wir hier gemeinsam zusammenstehen, sondern dass dies das Ergebnis einer friedlichen Revolution sei, welches wir in Erinnerung bewahren sollten. „Am 09. November 1989 fiel die Mauer, die nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa teilte. Dieser historische Moment markierte den Beginn eines neuen Kapitels der Freiheit und des Miteinanders“, erinnerte Brockmann. „Es war der Mut und die Entschlossenheit der Menschen, die für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung eintraten, der diese Wende herbeiführte.“ Diese Worte fanden großen Anklang bei den Anwesenden und setzten einen nachdenklichen Akzent in die Feierlichkeiten.
Nach der offiziellen Begrüßung folgte ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant „La Dolce Vita“ am Dom. Gestärkt machten sich die Gäste auf eine geführte Besichtigung des Havelberger Doms und des Klostergartens, was ihnen einen Eindruck vom kulturellen Erbe der Region vermittelte.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die Einweihung des neuen Trinkbrunnens bei der Tourist-Information. Bei der Eröffnung erklärte André Gerdel: „Dieser Trinkbrunnen ist nicht nur ein praktisches Angebot, sondern auch ein Symbol für unser Engagement, die Lebensqualität in unserer Stadt zu steigern und unseren Bürgern sowie Gästen eine nachhaltige Lösung zu bieten.“ Der Brunnen soll das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen stärken und ist ein Beispiel für die fortschreitende ökologische Stadtentwicklung. Die Verdener Gäste zeigten großes Interesse an dem Projekt.
Am Nachmittag stand eine entspannte Schiffsfahrt durch das Naturschutzgebiet Havelberg auf dem Programm. Bei Kaffee und Kuchen an Bord genossen die Gäste die malerische Landschaft der Havelregion und vertieften in ungezwungener Atmosphäre den Austausch über mögliche gemeinsame Vorhaben. Besonders intensiv wurde über die Erfahrungen zur Renaturierung der Havel gesprochen, die als erfolgreiches Modell gilt, während in Verden die Renaturierung der Aller noch bevorsteht.
Der Tag war geprägt von vielen gemeinschaftlichen Momenten und anregenden Gesprächen. Beide Städte formulierten ihre Bereitschaft, die Städtepartnerschaft langfristig weiterzuführen und neue Impulse zu setzen. Insbesondere Ansätze, die jüngere Generationen stärker einbeziehen, wurden als wichtige Schritte für die Zukunft betrachtet.
Zum Abschluss des ereignisreichen Tages wurde ein gemeinsames Abendessen auf dem Restaurantschiff „Hoffnung“ genossen, bevor die Verdener Gäste verabschiedet wurden und die Rückreise antraten. „Unsere Städtepartnerschaft ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie aus einem symbolischen Akt eine echte und tiefgehende Verbindung entstehen kann“, resümierte Gerdel nach der Verabschiedung der Verdener Gäste. Der Tag hinterließ bleibende Eindrücke und ein starkes Gefühl der Verbundenheit zwischen den beiden Städten.
Die Hansestadt Havelberg freut sich auf viele weitere gemeinsame Projekte und Begegnungen, um die freundschaftliche Verbindung mit Verden weiter zu stärken und auszubauen.