Amtskette ist im Prignitz-Museum ausgestellt
Am 27. Juni 2023 wurde die Amtskette durch Mathias Bölt, den Bürgermeister der Hansestadt Havelberg, als Leihgabe dem Prignitz-Museum übergeben. Antje Reichel, die Museumsleiterin, übernahm diese voller Freude. Die Amtskette ist damit ab sofort Teil der Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Havelberg.
Zum Greifen nah
Bisher wurde die Amtskette nur zu besonderen Anlässen, wie Neujahrsempfang und Eintragungen in das Goldene Buch getragen. Ansonsten war die Kette im Rathaus unter Verschluss. Nun können sie Interessierte in einer Vitrine im Museum betrachten.
Amtsketten seit dem 19. Jahrhundert gefragt
Die Idee für die Einführung von Amtsketten bei Bürgermeistern ist relativ jung. Erstmals in Deutschland nachgewiesen ist eine Amtskette 1818 bei einem Bürgermeister aus München. Im Brandenburgischen Raum erlaubte die „Ordnung für sämtliche Städte der Preußischen Monarchie“ vom 19. November 1808, mit der eine einheitliche Verfassung für die preußischen Städte geschaffen wurde, im § 208 das Tragen von Amtszeichen. Viele Städte ließen sich daraufhin Amtsketten anfertigen, die ihre Bürgermeister als Hoheitszeichen bei besonderen Anlässen trugen.
- Für die Stadt Havelberg ist leider keine historische Amtskette aus dem 19. Jahrhundert überliefert.
- 1995 beauftragte daher der damalige Stadtrat den Havelberger Goldschmiedemeister Lars Kripke mit der Anfertigung einer neuen Amtskette. Diese sollte die historischen Siegel von Dom und Stadt Havelberg, sowie von den Berggemeinden und die Wappen der beiden Partnerstädte Verden und Saumur präsentieren. Dafür wurden neun im Prignitz-Museum ausgestellte Siegelstempel und Wachssiegel nachgebildet und als Kettenglieder gestaltet. Weitere Kettenglieder enthalten freie Felder mit den Namen und Amtsjahren der jeweiligen Bürgermeister. Die Kette ist in Silber gefertigt und wurde anschließend vergoldet. Bernd Poloski trug sie erstmals im Mai 1995 zur 450-jährigen Jubiläumsfeier der Partnerstadt Warwick.